Sie ist ein zentraler Begriff im deutschen Zivilrecht und ein mächtiges Instrument zur Erleichterung des Forderungsausgleichs zwischen Gläubigern und Schuldnern. Sie ermöglicht es, Forderungen gegenseitig aufzurechnen, ohne dass eine Zahlung in Form von Geld geleistet wird. Diese Möglichkeit, Ansprüche miteinander zu verrechnen, findet überall in der Praxis Anwendung – sei es im geschäftlichen Verkehr, zwischen Unternehmen oder auch im privaten Bereich. Aber wie funktioniert die Aufrechnung eigentlich? Und welche rechtlichen Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Aufrechnung wirksam wird? Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte der Aufrechnung erläutert.
Sie ist im § 387 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) geregelt. Dort heißt es:
„Schulden zwei Personen einander Leistungen, die ihrem Gegenstand nach gleichartig sind, so kann jeder Teil seine Forderung gegen die Forderung des anderen aufrechnen, sobald er die ihm gebührende Leistung fordern und die ihm obliegende Leistung bewirken kann.“
Diese Regelung bildet das Fundament für die Aufrechnungart im deutschen Recht und gibt die Grundvoraussetzungen vor, wann eine Aufrechnung rechtlich zulässig ist. Doch wie genau setzt sich der Mechanismus der Aufrechnung zusammen?
Damit eine Forderung durch Aufrechnung erlischt, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein. Diese gliedern sich wie folgt:
Nur wenn alle diese Voraussetzungen vorliegen, kann eine wirksame Aufrechnung erklärt werden.
Sie wirkt im Fall ihrer Wirksamkeit wie eine Erfüllung der gegenseitigen Forderungen. Nach § 389 BGB kommt es durch die Aufrechnungserklärung zum Erlöschen der Forderungen, und zwar rückwirkend auf den Zeitpunkt, ab dem sich die beiden Forderungen erstmals in einem aufrechenbaren Zustand gegenüberstanden. Dies bedeutet in der Praxis häufig Zeit- und Kosteneinsparungen, da eine Zahlung nicht mehr nötig ist.
Ein praktisches Beispiel macht dies deutlich:
Die Aufrechnung findet im Alltag zahlreiche Anwendungsgebiete. Besonders in der Wirtschaft wird sie häufig eingesetzt, um Forderungen zwischen Geschäftspartnern effizient abzuwickeln. Auch in der Buchhaltung spielt die Aufrechnung eine große Rolle, da sie dazu beitragen kann, Forderungsmanagement übersichtlicher zu gestalten. Zudem hilft die Aufrechnung beiden Parteien, Liquiditätsengpässe zu vermeiden und Schulden schneller zu tilgen.
Im privaten Bereich könnte ein Beispiel der Fall sein, wenn ein Vermieter und sein Mieter gegenseitige Forderungen haben. Hier könnte der Mieter eventuell die Rückzahlung einer Mietkaution gegen ausstehende Mietforderungen des Vermieters aufrechnen.
Wer die Aufrechnungsgrundlade verstanden hat, könnte sich danach fragen, wie genau sie Schritt für Schritt geprüft wird. Besonders für Praktiker und Jurastudenten ist das Erlernen eines Prüfungs-Schemas essenziell, um die Aufrechnung strukturiert und rechtssicher anwenden zu können. Welche Prüfungspunkte gibt es? Wie sehen typische Klausurfälle aus?
Ein vertiefender Blogbeitrag widmet sich diesen Fragen und zeigt Ihnen das konkrete Schema zur Aufrechnung im Detail. Das Schema bietet eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie die Aufrechnung sowohl theoretisch als auch praktisch geprüft und angewandt werden kann. Lesen Sie hier weiter, wenn Sie mehr über die Anwendung und Prüfung der Aufrechnung erfahren möchten.
Sie ist ein wichtiger Baustein des Schuldrechts, der in vielen alltäglichen Situationen zur Anwendung kommt. Es lohnt sich, dieses Instrument genau zu verstehen, um es effektiv einsetzen zu können. Ob im Studium, im Berufsalltag oder zur Lösung eigener rechtlicher Probleme – das Wissen über die Grundlagen und die Mechanik der Aufrechnung kann von großem Nutzen sein.
Alle Preise inkl. der gesetzlichen MwSt.